Yoga der Weg der Reinigung
Wie ein Bildhauer der einen Marmorblock von allem Störenden befreit, um eine Statue darin finden zu können, muss der Yogi um das Ziel des Yoga zu erreichen,  Körper und Geist von jeglichen Verunreinigungen befreien. Zur Unterstützung sollten wir Reinigungen (Kriyas) vornehmen, die in den Yogaschriften beschrieben werden. Für unseren Alltag sind von den verschiedenen Methoden die folgenden am wichtigsten:

 

Asana Praxis reinigt unseren Körper, indem wir Verspannungen, Ablagerungen und Schlacken auflösen. Der Körper wird stark und geschmeidig.

Pranayama wie Kapalabathi (forcierte Ausatmung), Bhramari (Bienenatmung) und Nadi Shodana, Anuloma Viloma (Wechselatmung) reinigt die Nadis (feinstoffliche Kanäle), die Lunge, das Blut und regt den Lymphfluss an.

Die morgendliche Nasenspülung mit leicht gesalzenem Wasser (Jala Neti):
ca ½ Teelöffel Himalaya Salz oder unraffiniertes Meersalz in einem 1/4 Liter Wasser auflösen.  Wen
n das Wasser wie eine Träne schmeckt ist die Dosierung richtig. Das Wasser in einem dünnen Strahl (Nasenspülkanne) jeweils 15 Sekunden lang in ein Nasenloch hineingießen, dabei den Kopf schief halten und aus dem anderen Nasenloch herauslaufen lassen, ohne hochzuziehen. Mit dem Restwasser gurgeln. 

Die Zungenreinigung mit einem Zungenschaber oder Teelöffel. Morgens nach dem Zähneputzen mit einem Zungenreiniger den Belag von hinten nach vorne von der Zunge abziehen und den Schaber nach jedem Strich mit heissem Wasser abspülen bis die Zunge sauber ist.

Gelegentliches Ölziehen ca. 1 Eßlöffel Olivenöl 2-5 Minuten langsam und sanft  durch die Zähne ziehen, ausspucken oder mit den Fingern mit Salz und Olivenöl das Zahnfleisch massieren.

Augenübungen und Reinigung durch das Kerzenfixieren (Tratak)

Magen und Darmreinigungen sollten von einem erfahrenen Lehrer angeleitet werden. Sie dienen z.B. dazu, den Magen wieder zu verkleinern, die Darmtätigkeit zu normalisieren, die Darmflora wieder herzustellen, Schlacken zu entfernen und den Körper Parasitenfrei zu halten.

Zur Reinigung des Körpers gehört auch eine natürliche und gesunde yogische Ernährung.

Das sind Richtlinien. Eine Erzwungene Lebensweise trägt keine Früchte, weil der Mensch innerlich noch nicht gereift ist. Mit längerer Yogapraxis verändern sich die Gewohnheiten ohne äusseren Zwang, wie von selbst.